Nachruf auf Viktor Alekseevič Vazjulin  (30.08.1932 - 08.01.2012)

 

 

Es fällt schwer zu glauben – Viktor Alekseevič Vazjulin ist nicht mehr.

Eben noch hatten wir, seine Schüler, ihn im Krankenhaus besucht, es schien ihm besser zu gehen, wir fassten Pläne für seine weitergehende Behandlung, dachten daran, wie wir seinen bevorstehenden 80. Geburtstag gemeinsam begehen würden - und plötzlich - blieb sein Herz stehen. Zuviel hatte dieses Herz aushalten müssen – selbst Metall ermüdet infolge übermäßiger Belastung. Von uns gegangen ist ein Kommunist, ein Wissenschaftler, ein Lehrer.

Kommunist zu sein war sein Erbe – er wurde 1932 in die Familie eines Parteiarbeiters hineingeboren. Die Jahre seiner Kindheit und Jugend erinnerte er bis zuletzt als die besten in der sowjetischen Geschichte. Die Jahre, die die Feinde alles Sowjetischen auf die bösartige und zurechtgestutzte Bestimmung „Zeit der Repressalien“ herabwürdigen, stellten in Wirklichkeit eine Periode der Konsolidierung der wirtschaftlichen und politischen Grundlagen der Sowjetmacht dar, die am Vorabend des drohenden Krieges der heroischen Kraftanstrengungen der gesamten arbeitenden Bevölkerung bedurften. Darauf folgten Jahre der Evakuierung und der Nachkriegsbelastungen. Keinerlei Tauwetter, Perestrojkas und Destalinisierungen konnten allerdings die Überzeugung Vazjulins ins Wanken bringen, dass der in jenen Jahren durch das Sowjetland gewählte Weg im Großen und Ganzen der einzig mögliche für die Revolution und der beste für die arbeitenden Menschen war. Niemals hat er jedoch irgend jemanden zum Gott erhoben. Als er die Schule beendet hatte, war er entschlossen, die marxistische Theorie zu seiner Lebenssache zu machen. Sein Vater und dessen Genossen, die die schwierige Lage von Theorie und Theoretikern in der Sowjetgesellschaft gut kannten, versuchten ihn vergeblich davon abzubringen. Er hatte seit jungen Jahren das Gefühl, dass auf dem Feld der Theorie bald und unvermeidlich der entscheidende Kampf um die Sache der Revolution und des Sozialismus ausgetragen werden wird.

Die Jahre seines Studiums an der Philosophischen Fakultät der Moskauer Lomonossov-Universität (von 1950-1955) und der Aspirantur (die er 1962 abschloss) waren Jahre der Umbrüche in der Sowjetgesellschaft und in der internationalen kommunistischen Bewegung. Die frühere Form des Sozialismus, die früheren Arbeitsmethoden entsprachen nicht mehr den veränderten Bedingungen. Vieles war zu verändern – aber was und wie? Zu allen vergleichbaren Zeiten tauchen zwei Gefahrenquellen auf  – die Skylla des Dogmatismus und die Charybdis des Revisionismus. Die einen versuchen das Alte zu bewahren und Wissen durch Glauben oder dessen Imitation zu ersetzen, die anderen sind bereit, mit dem schmutzigen Badewasser zugleich auch das Kind auszuschütten. Viktor  Alekseevič wählte seit seiner Jugend und für sein ganzes Leben den Weg zwischen Skylla und Charybdis auf dem Schiff einer wirklichen wissenschaftlichen Theorie.

Wenn es dafür historische Gründe gibt, zieht die mächtige Gravitationskraft einer Theorie ungewöhnliche Menschen an, und in diesen Jahren gab es davon an der Philosophischen Fakultät der MGU eine ganze Reihe. Ein älterer Kollege von Viktor Alekseevič war Evald V. Iljenkov. Sie blieben für immer Freunde, obwohl ihre theoretischen Wege schon bald nicht mehr zusammenfielen. Vielleicht zeichnete Iljenkows Arbeiten in mancherlei Hinsicht die stärkere Leuchtkraft aus und Vazjulins – die Gedankenkonsequenz und –strenge.

Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit stand stets das Fundament der Theorie selbst – ihre Logik und Methode – im Zusammenhang mit dem lebendigen Stoff der Geschichte. Davon zeugt schon das Thema seiner ersten Dissertation (1964): „Die Entwicklung des Problems des Historischen und Logischen in den ökonomischen Arbeiten von Karl Marx und Friedrich Engels in den 1850-er und1860-er Jahren“. Nur folgerichtig war es daher, dass der Lehrstuhl für Geschichte der marxistisch-leninistischen Philosophie der MGU für 30 Jahre zum Hauptarbeitsplatz wurde. Hier durchlief er den Weg vom wissenschaftlichen Assistenten bis zum Professor. Er las Vorlesungskurse zur Geschichte der marxistisch-leninistischen Philosophie an der philosophischen, historischen, philologischen und journalistischen Fakultät, aber auch Spezialvorlesungen zur Wissenschaftsmethodologie. Er betreute über 20 Doktoranden und wurde mit der Medaille „Veteran der Arbeit“ und seitens der Universitäten Prag und Bratislava für seine Gastlektortätigkeit mit der Komenski-Medaille ausgezeichnet.

 

Vazjulins Habilitationsschrift ist einer der wichtigsten grundlagentheoretischen Thematiken gewidmet, die damals von marxistischen Philosophen untersucht wurden: „Das Kategoriensystem der dialektischen Logik im ‚Kapital’ von K. Marx“ (1972). Der wichtigste Inhalt dieser Arbeit erschien 1968 als Monographie unter dem Titel „Die Logik des ‚Kapitals’ von Karl Marx“ (2005 in dt. Übers.) und 1975 in seinem Buch „Die Genesis der Wissenschaftsmethode von Karl Marx (logischer Aspekt)“. 

Diese Werke lassen sich unter dem Blickwinkel mehrerer Wissensgebiete erfassen: Es geht darin um philosophische Probleme der Politischen Ökonomie, um Theorie und Geschichte der Dialektik, um die Geschichte des Marxismus überhaupt und der Marxschen Philosophie im Besonderen.

Vazjulin gelang es als Erstem ein ganzes Kategoriensystem der dialektischen Methode des „Kapitals“ zu entdecken, d.h. eine Logik („mit großem Buchstaben“), die implizit in Marx’ Hauptwerk enthalten ist, und deren Gemeinsamkeit mit und Unterschied von dem System der Hegelschen Logik aufzudecken. Zugleich konnte damit auch der rationelle Gehalt der Hegelschen Logik in systematischer Form dargestellt werden. Die systematische kategoriale Erforschung des politökonomischen Inhalts des „Kapitals“ mit der parallel dazu vorgenommenen kritischen Analyse der „Wissenschaft der Logik“ von Hegel ermöglichte es Vazjulin grundlegende Prinzipien der wissenschaftlichern Untersuchung einer „organischen Totalität“  zu erfassen – das Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten in Einheit mit der Bewegung vom Sinnlich-Konkreten zum Abstrakten, den Zusammenhang zwischen logischer und historischer Methode.

 

Eine andere grundlegende Leistung Vazjulins stellt die Erforschung der Geschichte des Marxismus ausgehend von der Methode seines am meisten entwickelten Bestandteils dar – von der Politischen Ökonomie des Kapitalismus. Damit konnten Gesetzmäßigkeiten und Widersprüche im Herausbildungsprozess einer wissenschaftlichen Untersuchung als Bewegung des erkennenden Denkens von der Oberfläche eines Gegenstandes zu seinem Wesen aufgedeckt werden.

Vazjulin wendete die Prinzipien des Materialismus und der Dialektik auf den Marxismus selbst als Forschungsgegenstand an. Die Entwicklung der Anschauungen von Karl Marx und die Evolution des wissenschaftlichen Denkens insgesamt betrachtet er als naturhistorischen Prozess, der sich wie alles in der Welt über die Entstehung und Lösung von Widersprüchen vollzieht. Er erforschte dabei auch einen solchen - damals eher wenig populären -Aspekt der Wissensevolution, wie die - jeder Etappe eigentümlichen - historischen Schranken und relativen Irrtümer, die auf dialektisch-widersprüchliche Weise mit dem objektiv richtigen Inhalt des Wissens zusammenhängen.

 

Die weitere Evolution der wissenschaftlichen Interessen von Viktor Alekseevič hing, wie jetzt offensichtlich wird, zutiefst mit den unterirdischen Erdstößen der Geschichte zusammen, die der sowjetischen Gesellschaft und der ganzen Welt schreckliche Erschütterungen ankündigten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass seit Ende der 1970-er Jahre Theorie und Methode der Weltgeschichte in den Vordergrund der Forschungsarbeiten von Vazjulin rückte.

Diesem Problemkreis sind die kleine, aber gewichtige Arbeit zur „Dialektik des Geschichtsprozesses und Methode seiner Erforschung“ (Moskau 1978) und das grundlegende Werk „Die Logik der Geschichte“ (Moskau 1988) gewidmet.

Indem er die wissenschaftliche Untersuchungsmethode von Marx schöpferisch weiterentwickelte, begründete Vazjulin ein qualitativ neues Verständnis der Menschheitsgeschichte als eines ganzheitlichen Prozesses, der in der Wechselwirkung der Verhältnisse der Menschen zur Natur und zueinander gründet. Ausgehend von dieser naturhistorischen Grundlage arbeitete er die wichtigsten Etappen des von der Menschheit beschrittenen und ihr noch bevorstehenden Weges heraus: die Voraussetzungen ihrer Geschichte (die Herauslösung aus der Welt der Natur), die Urbildung (die urgesellschaftliche Epoche), die Formierung (Ausbeutergesellschaften) und die Reifeetappe (Kommunismus). Der positive Gehalt der marxistischen Konzeption von der Gesellschaftsstruktur (Produktivkräfte, Produktionsverhältnisse, Basis und Überbau, Formen des gesellschaftlichen Bewusstseins u.a.) wurde dabei bewahrt und weiterentwickelt. Doch begnügte sich Vazjulin nicht mit der Vorstellung von dieser Struktur als allen Formationen gemeinsamer, die sich lediglich durch deren konkret- historische „Füllung“ unterschieden. Er stellte fest, dass dies den Prinzipien dialektischen und historischen Denkens widersprechen würde und gelangte zum Schluss, dass sich diese Struktur selbst geschichtlich herausgebildet und entwickelt hat. Die entsprechenden Kategorien müssen daher selbst historisiert werden.

Damit aber, so meinen der Autor der neuen Konzeption selbst und seine Schüler, sei der Anfang für eine dialektische Aufhebung der vorangegangenen konkret-historischen Form der materialistischen Geschichtsauffassung gemacht. Die „Logik der Geschichte“ eröffnete die Möglichkeit einer im Vergleich zu früher besser begründeten und gestützten Erkenntnis der Gesetzmäßigkeiten und Perspektiven der Gesellschaftsentwicklung. So stellte Vazjulin auf ihrer Basis die Frage nach dem Charakter der sozialistischen Revolutionen des 20. Jh., und bezeichnete diese als „frühsozialistisch“. Keineswegs soll damit die historische Gesetzmäßigkeit und Unvermeidlichkeit dieser Revolutionen und ihr großer Beitrag zum Fortschritt der Menschheit bestritten werden. Es handelt sich vielmehr darum, dass die Relation von extensiver und intensiver Entwicklung der Produktivkräfte, der formellen und reellen Vergesellschaftung der Produktion und andere Voraussetzungen der neuen Gesellschaft im 20. Jh. nicht zur vollen Reife gelangen konnten. Daraus erwächst – wie auch in frühen Revolutionen auf anderen geschichtlichen Stufen - die große Wahrscheinlichkeit von Niederlagen und Rückschlägen. Stellt man die Frage so, lassen sich die Ursachen der Konterrevolution und Restauration des Kapitalismus in einer Reihe sozialistischer Länder in ihrem objektiven Gehalt verstehen, während im Gegensatz dazu die heute vorherrschende Reduktion auf den subjektiven Faktor Wissenschaft und politische Praxis in eine Sackgasse zu manövrieren droht. Zugleich widersteht Vazjulins Herangehensweise an die Probleme des Frühsozialismus auch den zahlreichen Angriffen auf eine kommunistische Perspektive der Menschheit: „Die Unvermeidlichkeit des Kommunismus“ – wie auch ein Artikel des Autors heißt – ist objektiv durch den gesamten Verlauf der Weltgeschichte bedingt und kann nicht durch Niederlagen frühsozialistischer Revolutionen widerlegt werden.

 

Vazjulins wissenschaftliche und pädagogische Tätigkeit war wie die von jedem echten Wissenschaftler und Denker im Innersten verknüpft mit seiner Position zum Leben, mit der Veranlagung seiner Persönlichkeit selbst. Er lebte, arbeitete und kämpfte im Namen einer Gesellschaft, deren Sohn er war, im Namen eines echten Menschheitsfortschritts. Stets war er bereit, Schülern und Kollegen nach besten Kräften zu helfen. Intellektuelle und moralische Integrität und Sensibilität waren ihm im höchsten Maße zueigen. Sie verliehen ihm Kraft, machten ihn aber auch sehr verletzlich, als seiner Heimat und seiner Idee tödliche Gefahr drohte, die Möglichkeiten des aktiven Widerstandes dagegen durch die Umstände sehr beschnitten waren. Dem Autor dieser Zeilen berichtete er einst selbst, wie ihn bereits Mitte der 1960-er Jahre, v.a. in der Kommunikation mit den Studenten jener Jahre, eine messerscharfe Empfindung überkam: Etwa in 20 Jahren, wenn diese Leute das Leben des Landes bestimmen werden, wird die Sowjetunion Schwierigkeiten bekommen zu überleben. Die dann wirklich eingetretene und erlittene Erschütterung wirkte sich schwer auf seine Gesundheit aus – genau in dieser Zeit begann er sein Augenlicht zu verlieren. Und es erwarteten ihn noch viele weitere Schläge. Einige hatte er vorausgesehen, doch wurden sie davon nicht leichter. Andere trafen unerwartet ein.

Die Auflösung der sozialistischen Gemeinschaft und der sowjetischen Heimat. Die Schwäche des Widerstandes, die Lawine von Renegatentum und Anpassung. Die Vernichtung der marxistischen Wissenschaft der UdSSR, die Liquidierung des Lehrstuhls, an dem er 30 Jahre lang gewirkt hatte. Der Verlust des allernächsten Menschen – seiner geliebten Frau Sofija Dmitrievna. Der zur Unzeit eingetretene Tod von Jelena Charlamenko, die er für seine talentierteste Schülerin hielt.

Die Finsternis nahm von allen Seiten her zu, nicht nur wegen seiner fortschreitenden Erblindung. Schwer ist es Wissenschaftler zu bleiben, wenn dein Tätigkeitsfeld immer dichter von Konjunkturrittern okkupiert wird, die freudig die Fesseln einer strengen Forschungsmethode abschütteln, und wenn die Stelle einer mehr oder weniger objektiven Expertenbewertung des eigenen wissenschaftlichen Beitrages durch berüchtigte PR-Technologien ersetzt wird.

Schwer ist es Lehrer und Mentor zu bleiben, wenn die Jugend im Maße der Übernahme von Bildungsreformen nach westlichem Vorbild immer nachdrücklicher „vor der Gefahr geschützt“ werden soll, im Laufe ihres Studiums wenigstens irgendein realistisches und systematisches Bild von der Welt zu bekommen.

Doch auch in diesen Jahren versuchte Viktor Alekseevič sich dem gesellschaftlichen Rückschritt und dem Verfall des intellektuellen und moralischen Niveaus der Gesellschaft zu widersetzen. In den schwierigen 1990-er Jahren ist er als Professor am Lehrstuhl Ethik der Philosophischen Fakultät der MGU aktiv. Zum „Kreis seiner wissenschaftlichen Interessen“, wie man sich jetzt offiziell auszudrücken pflegt, gehören die aktuellsten gesellschaftlichen Probleme:  Theorie und Geschichte der Moral, Wirtschaft und Moral, das sittliche Ideal und der Sinn des Lebens.

 

Vazjulin wird Inspirator und wissenschaftlicher Mentor der „Internationalen Schule der Logik der Geschichte“ – eines länderübergreifenden Kollektivs seiner Schüler und Anhänger in Russland, Griechenland, Deutschland, Portugal, Libanon. Auf Konferenzen dieser Schule hält er Vorträge, seine Artikel und Interviews werden in deren Sammelbänden publiziert. Die „Logik des ‚Kapitals’“ und die ‚Logik der Geschichte“ erscheinen in griechischer und deutscher Übersetzung, in Vorbereitung sind ihre portugiesische und spanische Ausgabe.

Sein Autorenporträt ist in der griechischen philosophischen Enzyklopädie veröffentlicht. An seiner Konzeption zeigen sich chinesische Wissenschaftler interessiert.

 

Vazjulin beteiligt sich aktiv am politischen Ideenkampf. Er veröffentlicht Artikel in kommunistischen Zeitungen und im Journal „Marxismus und Gegenwart“, das für die beste theoretische Publikation der zerstörten UdSSR gehalten wird. Im heißen Herbst 1993 versucht er den Abgeordneten des Obersten Sowjets der Russischen Föderation zu erklären, wie sich die Ereignisse im Lande entwickeln und was zu tun wäre. Doch man ignoriert seine Empfehlungen. In der Nacht vom 3. zum 4. Oktober rufen einige von uns, die wir knapp den Schüssen entkommen waren, bei ihm an und er verbirgt nicht seine Freude, dass niemand von uns umsonst gestorben war. Er selbst lässt bis ins hohe Alter und ungeachtet seiner sich verschlechternden Gesundheit kaum eine Demonstration oder ein Meeting unter dem roten Banner aus.

 

Der Tod hat Viktor Alekseevič vor einem neuen Umbruch der historischen Situation in Russland und in der ganzen Welt aus unseren Reihen gerissen.  Diesen Umbruch hat er vorausgesehen und sich bemüht, seinen Genossen zu helfen, sich auf ihn einzustellen. Noch zu Beginn des neuen Jahrhunderts warnte er davor, dass die imperialistische Aggression, die Jugoslawien, Afghanistan und den Irak in die Zange nahm, nicht einfach nur eine Reihe lokaler Kriege eröffnete, sondern den Beginn eines Weltkrieges neuen Typs darstelle, der die ganze Menschheit bedroht und dass es ohne einen neuen Zyklus von Revolutionen nicht gelingen wird, dieser Katastrophe zu entkommen. Zugleich hat er uns alle noch bis in die letzten Lebenstage hinein versucht vor der Gefahr zu warnen, die durch die Vereinnahmung von „roten Arbeiterrevolutionen“ seitens der imperialistischen Reaktion droht, indem sie diese durch ihre eigene weiße, orangefarbene, grüne, schwarz-braune oder noch ganz anders gefärbte „Revolution“ ersetzen könnten. Die Spannung, die durch die stürmischen und in vielerlei Hinsicht tragischen Ereignisse der letzten Monate hervorgerufen wurde, erschöpfte die letzten Kräfte von Viktor Alekseevič.

 

Der Schmerz seiner Schüler und Genossen ist groß. Uns bleiben seine Arbeiten, es bleiben die aus den Gesprächen mit ihm gewonnenen Erkenntnisse und Überzeugungen. Und es bleibt die Verpflichtung, das Banner aus seinen Händen aufzunehmen und weiterzutragen.

            

A.V. Charlamenko